Zeilenscan-Steuerelemente (2024)

Mit den Steuerelementen für den Zeilenscan können Sie die Einstellungen für das Zeilenscan-Vision-System In-Sight 5604 bzw. 9902L konfigurieren. Das Zeilenscan-Vision-System setzt ein Bild Zeile für Zeile zusammen, während das Zielobjekt unter dem Gerät durchläuft. Diese Vorgehensweise ermöglicht vollständige Bilder von zylindrischen Objekten oder in einzelne Streifen unterteilte, fortlaufende Bilder einer Oberfläche. Mit einem vom Anwender bereitgestellten Drehgeber sind trotz variabler Zielgeschwindigkeit hochpräzise Bilder möglich.

Hinweis:

  • Um diese Steuerelemente zu aktivieren, müssen Sie an einem Zeilenscan-Vision-System In-Sight 5604 bzw. 9902L oder bei einem Emulator angemeldet sein.
  • Zur Konfiguration der Einstellungen benötigt der Anwender die Zugriffsstufe „Vollzugriff“.
  • Das Zeilenscan-Vision-System muss offline geschaltet sein.
  • Trigger: Definiert die Quelle des Bildaufnahmetriggers, wenn das Zeilenscan-Vision-System online ist.

    • Kamera (Standard): Aktiviert die Bildaufnahme über eine vom dezidierten Triggereingang des Vision-Systems erkannte steigende Flanke.
    • Kontinuierlich: Aktiviert „freilaufende“ (möglichst schnelle) Bildaufnahmen.
    • Extern: Aktiviert die Bildaufnahme über einen seriellen Befehl oder über die steigende Flanke, die auf ein als Aufnahmetrigger konfiguriertes diskretes Eingangsbit angewendet wird.

      Hinweis:

      • Höhere Triggergeschwindigkeiten werden durch die Verwendung des integrierten Triggereingangs des Systems erzielt (indem der Parameter Trigger auf Kamera gesetzt wird), anstatt das Vision-System mit einer als Triggereingang konfigurierten Allzweckeingangsleitung zu triggern (indem der Parameter Trigger auf Extern gesetzt wird).
      • Falls der Parameter „Trigger“ der AcquireImage-Funktion auf „Extern“ gestellt ist und eine Aufnahme verpasst wird, sendet das Vision-System kein diskretes „FEHLER: Bild verpasst“-Signal. Das „FEHLER: Bild verpasst“-Signal wird nur unterstützt, wenn der Parameter „Trigger“ der AcquireImage-Funktion auf „Kamera“ gestellt ist.
    • Manuell: Aktiviert die Bildaufnahme durch Drücken der Taste F5.
    • Industrial Ethernet: Ermöglicht das Triggern via Industrial Ethernet-Protokoll, z.B. EtherNet/IP, POWERLINK, Profinet, SLMP-Scanner oder CC-Link IE Field Basic.
    • Zeitstempel: Aktiviert die Bildaufnahme, wenn von einer SPS über EtherNet/IP ein Zeitstempel-Trigger an das Vision-System gesendet wird. Die Option „Zeitstempel“ wird nur auf folgenden Vision-Systemen unterstützt:
      • In-Sight Vision-Systeme der 5000-Serie mit 128MB nicht flüchtigem Flashspeicher und mit Firmwareversion ab 4.5.0.

        Hinweis: Die Vision-Systeme In-Sight 5605 (Hardware-Typ 821-0032-1R), In-Sight 5705 und In-Sight 5705C werden nicht unterstützt.

      • Vision-Systeme der In-Sight 7000 Gen2-Serie
      • Vision-Systeme der In-Sight 9000-Serie
  • Zeilenverzögerung (Zeilen): Definiert die Anzahl der zu verzögernden Zeilen, nachdem der Kameratrigger stattgefunden hat und bevor die Aufnahme eines Bildes beginnt.

    Hinweis: Der Parameter Trigger muss zur Aktivierung dieses Steuerelements auf Kamera eingestellt werden.

  • Triggerintervall: Definiert ein Intervall in Millisekunden, das zwischen Aufnahmen eingehalten wird, wenn das Steuerelement Trigger auf Kontinuierlich eingestellt ist (0bis10.000, Standard ist500). Diese Verzögerung hängt davon ab, wie lange der Job für die Verarbeitung des Bildes benötigt. Ist das Triggerintervall beispielsweise auf 5.000Millisekunden eingestellt, erfasst das In-Sight-Vision-System alle 5.000Millisekunden ein Bild, sofern der Job die Bildverarbeitung innerhalb von 5.000Millisekunden abgeschlossen hat. Andernfalls erfasst In-Sight ein Bild, sobald es die Bildverarbeitung abgeschlossen hat.
  • Belichtung (µs): Definiert die Belichtungszeit in Mikrosekunden (0 bis 1.000µs; Standard ist 8µs). Empfängt das Vision-System ein Triggersignal, wird für die definierte Dauer Licht in den Zeilenscan-CCD-Sensor integriert.

    Hinweis:

    • Obwohl dieser Parameter beim 5604 technisch auf 0 gesetzt werden kann, führt jeder Wert unter 1,33µs dazu, dass 1,33µs lang belichtet wird, unabhängig vom Wert unter Belichtung.
    • Obwohl dieser Parameter beim 9902L technisch auf 0 gesetzt werden kann, führt jeder Wert unter 2,00µs dazu, dass 2,00µs lang belichtet wird, unabhängig vom Wert unter Belichtung.
  • Zeilentriggertyp: Definiert die Art des Drehgebers: Software-Drehgeber oder Hardware-Drehgeber. Um dieses Steuerelement zu aktivieren, müssen Sie an einem Zeilenscan-Vision-System In-Sight 5604 bzw. 9902L angemeldet sein; für Zeilenscan-Emulatoren ist diese Funktion nicht verfügbar.
    • Hardware-Drehgeber: Definiert, dass die Einstellungen für Schritte pro Zeile und ein externer Hardware-Drehgeber für die Bewegung der Zeilentrigger verwendet werden. Ein Hardware-Drehgeber ist ein Gerät, das die Position des Zielobjekts digitalisiert. Dies geschieht, indem bei jeder Bewegung des Ziels in eine angegebene Richtung oder über eine angegebene Distanz eine Signalflanke erfolgt. Das In-Sight 5604 und das In-Sight 9902L unterstützen zwei verschiedene Typen von Hardware-Drehgebern: Einzelzeilen- und Quadratur-Drehgeber. Der Typ kann im Dialogfeld Zeilenscaneinstellungen ausgewählt werden.
    • Software-Drehgeber (Standard): Legt fest, dass die Einstellung für die Zeilenperiode als Takt zum Bewegen der Zeilentrigger in einem definierten Intervall verwendet werden soll. Ein Software-Drehgeber ist eine Softwareemulation eines Hardware-Drehgebers und nimmt Zeilen mit einer definierten Rate auf. Diese Methode wird hauptsächlich für die Einrichtung und die Fehlerbehebung verwendet, da die Methode empfindlich auf Änderungen der Zielgeschwindigkeit (Niederfrequenzbeschleunigung und höherfrequente Erschütterung) reagiert, die zu vertikalen Bildartefakten führen können.
  • Zeilenanzahl: Legt die Anzahl der Zeilen fest bis, die für den Aufbau eines Bildes aus dem Zeilenscan-Vision-System aufgenommen werden.
    • In der Standardeinstellung produziert das In-Sight 5604-System Standardbereichsbilder in einer Auflösung von 1024x2048 Pixeln. Die Breite kann nicht verändert werden. Die maximale Bildhöhe kann über die Schaltfläche „Drehgeber-Setup...“ eingestellt werden, mit der das Dialogfeld „Zeilenscaneinstellungen“ geöffnet wird. Der Wert für „Zeilenanzahl“ kann zwischen 1 und der maximalen Bildhöhe betragen.
    • In der Standardeinstellung produziert das In-Sight 9902L-System Standardbereichsbilder in einer Auflösung von 2048x4096 Pixeln. Die Breite und die maximale Bildhöhe können über die Schaltfläche „Drehgeber-Setup...“ eingestellt werden, mit der das Dialogfeld „Zeilenscaneinstellungen“ geöffnet wird. Wenn das Kontrollkästchen „Auflösung 1K (Restlicht-Modus)“ aktiviert wurde, wird die Breite auf 1024 reduziert. Dadurch ist die Lichtempfindlichkeit höher. Der Wert für „Zeilenanzahl“ kann zwischen 1 und der maximalen Bildhöhe betragen.
    In-Sight-ModellMaximale AuflösungMinimumMaximumStandard
    In-Sight 56041024 x 8192181922048
    In-Sight 9902L2048 x 163841163844096
    1024 x 16384

    Hinweis:

    • Wenn ein rotierendes Zielobjekt aufgenommen werden soll, muss der Wert Zeilenanzahl kleiner als die Anzahl der Zeilen zwischen zwei beliebigen Einzelbildtriggern sein. So werden fehlende Bildtrigger vermieden.
    • Obwohl dieser Parameter technisch auf 1 gesetzt werden kann, führt jeder Wert kleiner als 8 zu einer erfolglosen Bildaufnahme.
  • Schritte pro Zeile: Definiert die Anzahl der Drehgeberschritte pro Bildzeile, wenn der Zeilentriggertyp auf Hardware-Drehgeber gesetzt ist. Ein „Schritt“ ist ein kompletter Zyklus des Drehgebersignals bzw. (bei Verwendung eines Quadratur-Drehgebers) der Drehgebersignale. Bei einem Einzelzeilen-Hardware-Drehgeber entspricht dies zwei Signalflanken und bei einem Quadratur-Hardware-Drehgeber entspricht dies vier Signalflanken.

    In-Sight-Modell Schritte pro Zeile
    In-Sight 5604 0,250 bis 256.000; Standard = 40.000
    In-Sight 9902L 0,250 bis 8191,000; Standard = 40,000

    Hinweis:

    • Der Wert für Schritte pro Zeile muss für Einzelzeilen-Hardware-Drehgeber um 0,5 und für Quadratur-Hardware-Drehgeber um 0,25 erhöht werden.
    • Der Wert für Schritte pro Zeile muss beim 5604 so eingestellt sein, dass der kürzeste Zeitraum zwischen zwei beliebigen Zeilen 21,47µs länger als der für die Belichtung eingestellte Wert ist (minimal 1,33 µs). So wird fehlenden Zeilentriggern vorgebeugt.
    • Der Wert für Schritte pro Zeile muss beim 9902L so eingestellt sein, dass der kürzeste Zeitraum zwischen zwei beliebigen Zeilen 3µs länger als der für die Belichtung eingestellte Wert oder 15 µs ist (der höhere Wert muss verwendet werden). So wird fehlenden Zeilentriggern vorgebeugt.

    Schritte pro Zeile/Hardware-Drehgeber – Zeitvorgabe-Diagramm

    Zeilenscan-Steuerelemente (2)

  • Zeilenperiode (µs): Definiert die Zeit pro Bildzeile in Mikrosekunden, wenn der Zeilentriggertyp auf Software-Drehgeber gesetzt ist.

    In-Sight-Modell Zeilenperiode
    In-Sight 5604 21,000 bis 1000000,000; Standard = 40,000
    In-Sight 9902L 21,000 bis 1000000,000; Standard = 40,000
    In-Sight-Emulator 10,000 bis 1000000,000; Standard = 40,000

    Hinweis:

    • Der Wert für Zeilenperiode muss beim 5604 so eingestellt sein, dass der kürzeste Zeitraum zwischen zwei beliebigen Zeilen 21,47µs länger als der für die Belichtung eingestellte Wert ist (minimal 1,33 µs). So wird fehlenden Zeilentriggern vorgebeugt.
    • Der Wert für die Zeilenperiode muss beim 9902L so eingestellt sein, dass der kürzeste Zeitraum zwischen zwei beliebigen Zeilen 3µs länger als der für die Belichtung eingestellte Wert oder 15 µs ist (der höhere Wert muss verwendet werden). So wird fehlenden Zeilentriggern vorgebeugt.
  • Schnittmodus: Legt eine Aktion fest, wenn ein Bildaufnahmetrigger empfangen wurde, aber die angegebene Zeilenanzahl noch nicht aufgenommen wurde.
    • Kein Abschneiden (Standard): Legt fest, dass der Bildtrigger ignoriert und ein Bildaufnahme-Fehler-Ereignis generiert werden soll.
    • Schwarz füllen: Legt fest, dass die restlichen Zeilen mit schwarzen Pixeln gefüllt werden und umgehend ein neues Bild gestartet wird. Es wird kein Bildaufnahme-Fehler-Ereignis generiert.
    • Anzahl Bildzeilen verringern: Legt fest, dass das aktuelle Bild auf die Größe der aktuell aufgenommenen Zeilen verringert und umgehend ein neues Bild gestartet werden soll.

    Hinweis:

    • Wenn „Schwarz füllen“ oder „Anzahl Bildzeilen verringern“ ausgewählt ist:
      • Damit Bilder genau abgeschnitten werden können, muss der Triggertyp auf Kamera eingestellt sein. Wenn bei jedem anderen Triggertyp der Trigger während einer Bildaufnahme eintrifft, wird das aktuelle Bild nicht abgeschnitten und der Trigger wird verpasst.
      • Wenn der Native-Modus-Befehl „Set Event“ zum Triggern einer Aufnahme gesendet wird und der Trigger während einer Bildaufnahme eintrifft, wird das aktuelle Bild nicht abgeschnitten und der Trigger wird verpasst.<![CDATA[]]>
    • Bei zeitkritischen Anwendungen wählen Sie die Option „Anzahl Bildzeilen verringern“. Falls Sie die Option „Schwarz füllen“ ausgewählt haben, sollten damit nicht mehr als ein paar Hundert Zeilen gefüllt werden.
      • Bei der Option „Schwarz füllen“ dauert das Füllen einer Zeile beim 5604 circa 2 µs (z.B. 0,2 Millisekunden für 100 Zeilen).
      • Bei der Option „Schwarz füllen“ dauert das Füllen einer Zeile beim 9902L circa 3 µs (z.B. 0,3 Millisekunden für 100 Zeilen).
  • Dauer der Bildaufnahme: Legt fest, wann die Bildaufnahme beendet wird, wenn der Schnittmodus auf „Schwarz füllen“ oder „Anzahl Bildzeilen verringern“ gesetzt wurde. Diese Option wird nur auf dem Vision-System In-Sight 9902L unterstützt, wenn als Triggertyp Kamera ausgewählt wurde.
    • 0 = Nächster Trigger (Standard): Die Bildaufnahme beginnt an der steigenden Flanke des Triggerimpulses und endet am Anfang des nächsten Triggersignals.
    • 1 = Ende des Triggers: Die Bildaufnahme beginnt an der steigenden Flanke des Triggerimpulses und endet an der nachführenden Flanke des Triggerimpulses. Die Bildaufnahme ist in folgenden Fällen abgeschlossen:
      • Die angegebene Zeilenanzahl wurde aufgenommen, selbst wenn die nachführende Flanke des Triggerimpulses noch nicht erreicht wurde; oder
      • die nachführende Flanke des Triggerimpulses wird erreicht und beendet die Aufnahme, bevor die angegebene Zeilenanzahl aufgenommen wurde.

        Hinweis: Wenn „Ende des Triggers“ ausgewählt wird, steht der Parameter „Verzögerung“ nicht zur Verfügung und die Aufnahme wird nicht verzögert.

Zeilenscan-Steuerelemente (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Roderick King

Last Updated:

Views: 6247

Rating: 4 / 5 (71 voted)

Reviews: 94% of readers found this page helpful

Author information

Name: Roderick King

Birthday: 1997-10-09

Address: 3782 Madge Knoll, East Dudley, MA 63913

Phone: +2521695290067

Job: Customer Sales Coordinator

Hobby: Gunsmithing, Embroidery, Parkour, Kitesurfing, Rock climbing, Sand art, Beekeeping

Introduction: My name is Roderick King, I am a cute, splendid, excited, perfect, gentle, funny, vivacious person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.